Hip-Hop ist eine beliebte Musikrichtung bei Jugendlichen, aber auch eine Möglichkeit, ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken. In einer Rhythmischen Art und Weise. Die Wurzeln des Hip Hop liegen in der afroamerikanischen Funk- und Soul-Musik und in den 70er Jahren. Der Rap (Sprechgesang), das Samplen und das Scratchen sind weitere Merkmale dieser aus den afroamerikanischen Ghettos der USA stammenden Musik.
Heute sind es Themen wie Arbeitslosigkeit, Chancenlosigkeit der Jugend, Rassismus, aber auch Straßen- und Drogenkriminalität, die in deutschen Hip-Hop Texten verarbeitet werden. Im Folgenden führte der starke Einfluss von Migranten auf den deutschsprachigen Hip-Hop zu einem Einfließen vieler z. B. arabischer, türkischer oder serbischer Wörter in die deutsche Jugendsprache. Die sozialen Brennpunkte, die häufig in den Texten thematisiert werden, werden dabei öfter als „Ghetto“ bezeichnet. Kritisiert werden die teilweise sexistischen, homophoben, gewaltverharmlosenden oder antisemitischen Texte.
Auch unter Kiersper Jugendlichen ist dieser Stil sehr beliebt. Grund genug für das Jugendzentrum der Stadt Kierspe in Zusammenarbeit mit der Drogenberatung MK, Gingo – Stiftung für Prävention NRW und der Rapschool NRW eine Hip-Hop Worksshop anzubieten. Dieser wird vom Land NRW gefördert und ist daher kostenfrei für die Stadt und die Jugendlichen. Während des Worskshops setzen sich die Jugendlichen mit dem Thema Sucht auseinander.
Es gibt mehrere Module, die die 7 Jugendlichen durchlaufen haben. Es begann mit der Textwerkstatt. Hier erfuhren die Jugendlichen einiges Theoretische über den Hip-Hop und auch wie ein Song aufgebaut ist. Dann geht es um die Themenauswahl. Das Oberthema des Workshops war Sucht. Wie die Jugendlichen dieses aber umsetzen, war ihnen überlassen. In einem Brainstorm haben die Jugendlichen Schlagwörter aufgeschrieben und entwickelten dazu eine Geschichte. Dann wurde versucht, alles in Strophen und Reime zu packen. Die Jugendlichen erfuhren während des Workshops nicht nur einiges zum Thema Drogen, sie sprachen auch über ihre eigenen Erfahrungen und Eindrücke mit der Sucht. Aber auch zum Thema Musik produzieren konnten sie viel lernen. Das man Geduld braucht und es viel Arbeit ist, bis der Song im Kasten ist.
Begleitet wurde der Kurs neben Christian Schwanke vom Jugendzentrum auch von Bernd Weißflog und Rene´Sadowski von der Drobs. Außerdem von Daniel Schneider. Er ist Produzent, Musiker und leitet in Lage die NRW Rapschool. Also ein Profi. Er gab den Jugendlichen die letzten wichtigen Basics mit auf den Weg. Und er brachte die Technik mit. Die Beats und die Aufnahmegeräte. Es dauerte mehrere Stunden bis die Aufnahme im Kasten war. Anschließend wurde sie im Tonstudio verfeinert.
Und das was raus gekommen ist, lässt sich wirklich hören. Auf der Facebookseite des Jugendzentrums und auf der Seite von Ginko NRW und der Rapschool NRW ist der Song online.
Weitere Infos zu diesem Projekt, aber auch zu allen anderen Angeboten des Jugendzentrums gibt es unter www.kierspe.d/jugendzentrum.de, auf Facebook oder direkt in der Einrichtung an der Fritz Linde Straße.
Artikel und Fotos / Christian Schwanke