Mit einer „Drogenbrille“ erlebten die Schüler, wie ein Rausch die Wahrnehmung verändern kann.

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Schalksmühle – Ziel erfüllt: „Ich werde niemals Drogen nehmen“, sagte eine 13-jährige Schülerin der Primusschule nach dem Jugendschutzparcours im Jugendzentrum. In vier interaktiven Stationen wurden die Jugendlichen in dieser Woche an unterschiedliche Themenschwerpunkten, wie Drogen, Sucht, Medien und Jugendschutz, herangeführt. Kleine Gruppen von je sechs Schülern durchliefen vier Parcours – und erfuhren so durch Gespräche, Aktionen, Spiele und Aufgaben in jeweils 45 Minuten mehr zu jedem der einzelnen Themen.

Die erste Station wurde von Evelin Schöffer vom Jugendschutz gestaltet und thematisierte Altersfreigaben von Zigaretten, Alkohol oder Filmen und zeigte, wovor die Begrenzungen Kinder und Jugendliche schützen sollen.

Über Medien und ihren Konsum wurden die Schüler hingegen an der zweiten Station von Jugendzentrumsleiterin Kerstin Busse informiert. „Wisst ihr, welche Faktoren eine Alterfreigabe von Filmen und Videospielen beeinflussen?“, fragte sie. „Gewalt, Drogen, Sexualität, Ausschluss von Minderheiten und sichtbares Blut“, wusste ein Schüler ziemlich genau. Eine Schülerin grenzte sich ganz klar von Spielen mit Waffen ab: „Es gibt schon genug Gewalt auf der Welt, da muss das nicht auch noch als Spiel simuliert werden.“

Bei der Station von René Sadowski und Jutta Hendess von der Anonymen Drogenberatungsstelle Iserlohn (drobs) ging es um Süchte jeder Art. Vor allem aber darum, den Kindern Auslöser einer Sucht aufzuzeigen. Jobverlust, Krankheit oder Trauer zählten die Schüler direkt auf. Anhand ihrer eigenen Vorlieben und Hobbys zeigten ihnen die Sozialpädagogen Präventivmaßnahmen, die die Jugendlichen immer nutzen sollten, um ihren Gefühlen Raum zu geben – so könne ein einfacher Ausgleich zu schwierigen Situationen im Leben hergestellt werden.

Ausgleich dank Sport, Musik & Co. 

Viele Schüler nutzen sportliche Aktivitäten, lesen, hören Musik oder nutzen andere Medien, um sich abzulenken, suchen aber auch das Gespräch mit Freunden und Eltern.

Als Höhepunkt bekamen die Schüler einen „wahren Einblick“ in den Zustand eines Betrunkenen oder jemanden, der Drogen konsumiert: Mittels zweier Brillen wurde die Sehfähigkeit so manipuliert, dass die Nutzer visuell einen Rauschzustand nachempfinden. In diesem Zustand sollten die Schüler auf einer Linie laufen – was ihnen misslang.

Beim Jugendschutzparcours im Jugendzentrum Schalksmühle mit den Siebt- und Achtklässlern der Primus-Schule ging es auch um die Frage, ab wann Alkohol konsumiert werden darf.

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Es gab viel zu lachen – und doch handelte es sich um ein ernstes Thema, das auch vor den Parcours intensiv behandelt worden war, um die Jugendlichen aufzuklären. „Wir hatten sehr viel Spaß, sind aber auch über die guten Gespräche sehr überrascht“, sagte René Sadowski.

Gemeinsam mit Lehrerin Ingrid Papendick spielten die Schüler in der letzten Station ein Spiel, bei dem es darum ging, ein Gefühl für Geld zu bekommen und wie es in Relation zur Zufriedenheit steht. Mögliche Folgen von Unausgeglichenheit haben die Schüler hören und „sehen“ dürfen. „Es geht immer darum, dass beides ausgewogen ist“, erklärte Papendick.

Quelle:

https://www.come-on.de/volmetal/schalksmuehle/jugendzentrum-schalksmuehle-veranstaltet-jugendparcours-thema-jugendschutz-10301380.html