Am Donnerstag, den 21. November 2024, fand der Medienfachtag 2.0 zum Thema „Die präventive Arbeit in der postdigitalen Lebenswelt“ in den Räumen der Volkshochschule (VHS) in Iserlohn statt. Die Veranstaltung, die von der Stadt Iserlohn organisiert wurde, richtete sich an kommunale Lehrkräfte aus dem Primar- und Sekundarbereich, pädagogische Fachkräfte aus der Jugendhilfe und Schule sowie an fachlich Interessierte.
Der Tag begann mit einem Stehkaffee und einer herzlichen Begrüßung der Teilnehmenden. Im Anschluss hielt Florian Mortsiefer vom jfc Medienzentrum Köln einen Vortrag zur „Digitalen Medienkompetenz in der Jugendarbeit und kulturellen Bildung“. Dabei beleuchtete er die Herausforderungen und Chancen, die digitale Medien in der Arbeit mit Jugendlichen bieten, und zeigte auf, wie wichtig es ist, diese in einem präventiven Kontext zu thematisieren. Mortsiefer betonte, dass Medienkompetenz nicht nur der Umgang mit Technologien umfassen sollte, sondern auch die Fähigkeit, diese kritisch und verantwortungsvoll zu nutzen. Neben theoretischen Impulsen teilte er auch praktische Beispiele aus seiner eigenen Arbeit, die verdeutlichten, wie Medienkompetenz konkret in der Praxis vermittelt und mit Jugendlichen thematisiert werden kann. Diese praxisnahen Einblicke halfen den Teilnehmenden, die vorgestellten Konzepte besser zu verstehen und in ihre eigene Arbeit zu integrieren.
Nach dem Vortrag folgten zwei Workshopphasen, in denen die Teilnehmenden praxisorientiert in die Präventionsarbeit eingeführt wurden. Tobias Busch von der DROBS (Drogenberatungsstelle) und Jörg Simon vom Erzieherischen Kinder- und Jugendschutz führten eine Schulung zur Prävention exzessiver Mediennutzung durch. Der Fokus lag auf dem Medien-Methodenkoffer „What’s on?“, einem praktischen Instrument zur Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen. In den Workshops wurden verschiedene Methoden aus dem Koffer vorgestellt, die helfen sollen, die Themen der exzessiven Mediennutzung und deren Auswirkungen auf das Leben der jungen Menschen aufzugreifen.
Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, die Methoden im Rahmen von praktischen Übungen selbst auszuprobieren und diese anschließend theoretisch zu reflektieren. Dabei wurden die Inhalte nicht nur vorgestellt, sondern auch in den Kontext der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen projiziert. Besonders spannend war der Austausch zwischen den Teilnehmenden, in dem sie Ideen entwickelten, wie sie die Methoden in ihre eigene Praxis integrieren können.
Neben diesem Workshop gab es noch vier weitere interessante Workshops, die die Teilnehmenden in die aktuelle Medienarbeit und Prävention einführten:
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- „Mobbing, Cybermobbing und Cybergewalt – Prävention an Schulen“ – Dieser Workshop beschäftigte sich mit den aktuellen Herausforderungen rund um Mobbing und Cybermobbing an Schulen und zeigte präventive Ansätze für den Umgang mit diesen Themen im schulischen Alltag auf.
- „Wie informiert ihr euch? – Ein angeleiteter Workshop zum Thema Fake News mit Jugendlichen oder jungen Erwachsenen und die wachsende Bedeutung von KI in Bezug auf Desinformation“ – Hier wurde der Umgang mit Fake News und die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz in Bezug auf Desinformation behandelt. Der Workshop zeigte auf, wie wichtig es ist, mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen über die Verbreitung von Fehlinformationen auf digitalen Plattformen aufzuklären.
- „STARKE Pädagog:innen – STARKE Kinder“ – Dieser Workshop widmete sich der Resilienz von Pädagog:innen als „Superkraft“ im medienpädagogischen Alltag. Die Teilnehmenden lernten, wie sie ihre eigene Widerstandsfähigkeit stärken können, um die Herausforderungen der digitalen Medienwelt zu bewältigen und somit auch ihre Schützlinge besser zu unterstützen.
- „Pädagogisches Making mit Micro:bits“ – Als Einstieg in niederschwelliges Making in der Jugendarbeit und kulturellen Bildung wurde in diesem Workshop das Tool Micro:bit vorgestellt. Die Teilnehmenden konnten praktische Erfahrungen im Umgang mit Mikrocontrollern sammeln und sich Ideen holen, wie sie solche Projekte in ihrer Arbeit mit jungen Menschen umsetzen können.Am Ende der Workshopphasen erhielten 13 Fachkräfte ein Zertifikat, das sie zur Ausleihe des Medien-Methodenkoffers berechtigt. Sie sind nun befähigt, als Multiplikator*innen in ihren Einrichtungen und Institutionen Kolleg*innen zu schulen und die erlernten Methoden weiterzugeben.Insgesamt war der Medienfachtag 2.0 ein gelungener und praxisorientierter Fachtag, der den Teilnehmenden wertvolle Impulse für die präventive Arbeit mit digitalen Medien in der Jugendarbeit und Schule gab. Durch die praxisnahen Workshops, den Vortrag mit praktischen Beispielen und den fachlichen Austausch konnten wichtige Themen wie der verantwortungsvolle Umgang mit digitalen Medien, die Prävention von Medienexzess und die Förderung von Medienkompetenz behandelt werden. Die Veranstaltung hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, Fachkräfte in der digitalen Medienkompetenz zu schulen und sie mit modernen Methoden für ihre Arbeit zu rüsten.
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Tobias Busch
Suchtpräventionsfachkraft / Jugendsuchberater
Drobs-Standort Iserlohn