Kannst du auch ohne?

Märkischer Kreis. (pmk) Die Stimmung ist gut im Jugendfreizeitcamp „Kannst du auch ohne“ vom 13. bis 17. August im VCP-Heim in Nachrodt-Wiblingwerde. Vor drei Jahren war es noch ein Experiment, jetzt ist die Ferienfreizeit zur Suchprävention schon zum Selbstläufer geworden.

„Mit unseren Workshops und erlebnispädagogischen Spieleinheiten wollen wir die Kinder stark machen. Sie sollen sich darüber klar werde, wie Süchte entstehen und welche alternativen Möglichkeiten ihnen zur Verfügung stehen“, erzählt Evelin Schöffer von der Jugendförderung des Märkischen Kreises. Gemeinsam mit René Sadowski, Suchtpräventionsfachkraft der Drobs, leitet und organisiert sie das Camp.

„Da wir eng mit den Jugendzentren im Zuständigkeitsbereich des Kreisjugendamtes zusammenarbeiten, brauchen wir kaum Werbung zu machen“, erklärt Schöffer. Dieses Jahr werden die beiden Initiatoren von den Jugendzentren Herscheid, Meinerzhagen-Valbert und Nachrodt unterstützt. Die Einrichtungen schicken nicht nur Jugendliche, die für wenig Geld – die fünf Tage kosten inklusive Verpflegung und Ausflugsprogramm nur 49 Euro – erlebnisreiche Tage in der Natur verbringen können. Sie helfen auch mit Personal aus. Eingebunden sind nach Bedarf auch Praktikanten und Mitarbeiter der Drobs und der Jugendförderung des Kreises. Als wertvolle Unterstützung schätzt Schöffer die Jugendbetreuer. Mit ihren 15 oder 16 Jahren sind sie aus dem Jugendcamp herausgewachsen, wissen aber wie es laufen sollte, und geben ihre Erfahrungen an die Gruppe weitergeben.

Für das Camp 2018 haben sich 12 Mädels und 13 Jungs im Alter zwischen 12 und 14 Jahren angemeldet. Davon sieben, die letztes Jahr schon mal mitgemacht und auch noch ein paar Freunde mitgebracht haben. „Wie schnell das Eis zwischen den unterschiedlichen Grüppchen gebrochen ist“, staunt Sadowski. „Das ist eine tolle Gruppe“. Im VCP ist Selbstverpflegung angesagt. Die Gruppe muss also kochen, abwaschen und Ordnung halten – alles in Eigenregie.

In den Workshops dreht sich alles um die Gefahren und Auswirkungen von Süchten, sei es Shisha, Zigaretten, Alkohol, Canabis oder das persönliche Konsumverhalten. Auch die Handynutzung steht auf dem Prüfstand. Die Kinder entwickelten selber alternative Strategien und Problemlösungen, um einem Suchtverhalten zu entgehen. Die individuellen „best of“ werden auf Karten geschrieben und symbolisch in eine Art Zigarettenschachtel gesteckt. So sind sie jederzeit griffbereit, wenn man mal „runter kommen muss“. Das geht nämlich auch mit Sport, lesen Musik hören oder verschiedenen Entspannungstechniken. „Ich allein treffe die Entscheidung, wie ich mich verhalte“, diese Erkenntnis möchte Sadowski den Teilnehmern mitgeben. Und so gehört auch viel Spaß, Spiel und Teamarbeit mit in das Ferienprogramm. Highlight der Woche ist sicherlich der Ausflug zum Freizeitpark in Bottrop. Wer im nächsten Jahr teilnehmen möchte, kann sich schon jetzt bei Evelin Schöffer, 02351 966 6609, e.schoeffer@maerkischer-kreis.de oder René Sadowski, 02371 835088, suchtpraevention@drobs-mk.de melden.

 

Quelle / Fotos: Ursula Erkens/Märkischer Kreis